Für einen historischen Mercedes Rennwagen mag eine silberne Lackierung ja passend sein. Zu meinem Idealbild einer 70 Jahre alten Harley-Davidson passt sie nicht. Deshalb entschied ich mich nach reiflicher Überlegung für Schlammgrau als Grundton. | |||
Auf diese Basis habe ich dann von Hand rote und goldene Pinstripes aufgebracht – farblich abgestimmt auf das Tanklogo, dass zwar eigentlich die Knuckleheads der 1930er Jahre zierte, aber in seiner Form und Farbgebung perfekt zu meiner Panhead passt. | |||
Ein weiteres absolutes Muss für mich an einer Harley im 1950er-Look: eine Springergabel. Zum Glück bietet der Zubehörhandel perfekte Nachbauten mit klassischer Optik, aber absolut zeitgemäßer Technik an. | |||
Passend zur Springergabel bekam meine Panhead einen Frontfender – natürlich auch eine hochwertige Reproduktion des originalen Springerbauteils. Und weil bei einem solchen Gabelumbau von Tele auf Springer wirklich gar keine Teile übernommen werden können, spendierte ich dem Vorderrad auch noch eine neue Duplex-Bremse aus dem Zubehörprogramm von W&W. | |||
Apropos Farbgebung: Bei den nicht Schlammgrau lackierten Teilen habe ich ganz bewusst auf das Wechselspiel von Schwarz, blankem Metall und wenig, aber gezielt platziertem Chrom gesetzt. Deshalb habe ich unter anderem auch die Räder komplett ausgespeicht, schwarz lackiert und mit neuen Edelstahlspeichen ausgestattet.
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Der Auspuff kontrastiert Metall und Schwarz: Die Abgaskrümmer sind mit Edelstahl-Flexrohr überzogen, der Schalldämpfer ist mattschwarz. Die kleine Werkzeugbox über dem Schalldämpfer habe ich auch wieder angebaut. Sie war samt Träger einer früheren Umbauaktion zum Opfer gefallen, sodass ich den Träger neu einschweißen und den Rahmen nachlackieren musste. Die Box selbst ist ein Original aus den 1950er Jahren. | |||
Ebenfalls neu, aber in klassischer Optik aus dem Zubehörangebot von W&W: der Scheinwerfer und der schwarz lackierte Lenker. Das alte, defekte Lenkschloss habe ich ebenfalls durch ein neues, funktionsfähiges Schloss ersetzt. Schließlich muss so ein Schmuckstück sicher verriegelt werden! | |||
Auch wenn sie umstritten wegen ihrer geringen Alterungsbeständigkeit sind: Bowdenzüge mit Bitumenhülle und textilummantelte Kabel gehören zu einem stilecht aufgebauten Oldtimer. Deshalb habe ich den bei der ersten Restaurierung schon erneuerten Kabelbaum durch eine entsprechende Repro-Verkabelung von W&W, dem Spezialisten für alte Harleys, ersetzt. Moderne, bunte Plastikkabel stören einfach die klassische Optik. | |||
Vielleicht liegt es an meiner Körpergröße. Aber die typische Sitzposition der frühen Harleys, bei denen der Fahrer auf einem Federrohr über dem Tank thronte, passt so wenig zu mir wie der ursprünglich braune Sattel zur neuen Optik meiner Panhead. Der baugleiche schwarze Sattel hat jetzt eine weiter hinten und tiefer liegende Position. So sitze ich ergonomisch richtig und vor allem sehr bequem. | |||
Die durch das Versetzen des Sattels entstandene Lücke zwischen den Tankhälften habe ich mit einer selbstgefertigten Abdeckplatte verschlossen. Als kleiner Hingucker sitzt ein Harley-Davidson Patentschild darin. | |||
Eine knifflige Aufgabe habe ich mir mit dem außenliegenden Ölfilter gestellt. Der Chromtopf ist zwar ein echter Augenschmaus hinter dem Panhead-Motor. Die Rohrleitungen musste ich allerdings aufwendig von Hand anfertigen bzw. nacharbeiten. | |||
Wohlwissend um das schlechte Anspringverhalten eines betriebswarmen, alten Panhead-Motors spendierte ich meinem Oldtimer den genialen Cannonball Elektrostartkit nebst dazugehöriger Batterie und einem neuen Generator. Bei dessen Montage musste ich leider feststellen, dass das Motorgehäuse in einem desolaten Zustand war. Es war nicht nur stark undicht. Auch abgerissene Motorhalter waren unfachmännisch an das Aluminiumguss-Bauteil angeschweißt worden. Also: Nichts wie raus mit dem Motor aus dem Rahmen und das Gehäuse erneuern. Zum Glück gibt es – ebenfalls von Cannonball – Nachbauten, die dem Harley-Bauteil gleichen wie ein Ei dem anderen, aber ungleich besser verarbeitet sind. | |||
Der Tausch des Motorgehäuses hatte aber auch sein Gutes: Der damit unweigerlich verbundene Blick in die Innereien des Motors offenbarte, dass dort in der Vergangenheit schon einmal sehr viel Geld investiert wurde. Kolben, Kurbel- und Nockenwelle waren vor nicht allzu langer Zeit erneuert worden. | |||
Zu guter Letzt noch ein Blick auf ein Detail am Heck des Oldtimers. Dort setzen zu den seitlichen Relingleisten passende Chromzierleisten auf dem Fender nicht nur einen optischen Akzent, sondern dienen auch als Schutz für den Lack, falls einmal ein kleines Gepäck transportiert werden soll. | |||
Motor |
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Fahrwerk & Bremsen |
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Blechteile |
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Elektrik & Bedienelemente |
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